Still Burning ist ein Netzwerk, das gegen die globale Steinkohle-Infrastruktur arbeitet.

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Still Burning

Eine Webserie

Drei Filme über drei entfernte, jedoch verbundene Orte bilden zusammen ein Mosaik der globalen Steinkohle-Lieferketten und des Widerstands dagegen. Sie sind das Ergebnis von alten und neu gewobenen Verbindungen zwischen Menschen in Deutschland, Russland und Kolumbien.

Colonialismo y Resistencia

„Seit zwei Jahren haben wir keinen Mais mehr, weil es kein Wasser gab“, erzählt eine Bewohnerin aus La Guajira im Norden Kolumbiens. Das Unternehmen Cerrejón baut dort Steinkohle für den Weltmarkt ab. Der riesige Tagebau zerstört die Flüsse, die Gesundheit und somit die Lebensgrundlagen der Wayú und afrokolumbianischen Gemeinden. Die Folge „Kolonialismus und Widerstand“ porträtiert die Kritik dieser Menschen. Sie leisten Widerstand gegen ein „Entwicklungsmodell“, das ihr Leben gefährdet. Ungeachtet dessen ging in Deutschland das Kraftwerk Datteln 4 am 30.05.2020 ans Netz und verfeuert Kohle aus Kolumbien. Der Film zeigt, dass Menschen diese kolonialen Kontinuitäten durchbrechen wollen und müssen.

Die Webserie „Still Burning“ ist ein transnationales Projekt. Dank dieser Zusammenarbeit konnten wir die Filme ohne Flüge rund um die Welt produzieren. Das kolumbianische Team braucht noch 2000€ um die Folge „Kolonialismus und Widerstand” zu beenden!

Kapitalismus und Kritik

Im Hamburger Hafen kommt Steinkohle an, die rund 6000 km weiter östlich in Russland abgebaut wird. In der Region Kuzbass im Süden Sibiriens werden ganze Landschaften und Dörfer für Tagebaue weggesprengt. Wer profitiert von der Zerstörung und welche Kritik wird dagegen laut? Der Film zeigt, wie sich Menschen in Kuzbass gegen die fatalen Auswirkungen des Bergbaus und die Repression durch den Staat wehren.

Klimagerechtigkeit und Solidarität

Frühjahr 2020 in Deutschland: Es ist trocken, alle wissen um die Folgen der Klimakrise. Trotzdem verhandelt die Bundesregierung ein Gesetz zum Kohleausstieg 2038. Allen, die für Klimagerechtigkeit streiten ist klar: Es braucht den sofortigen Kohleausstieg und im Steinkohlekraftwerk Datteln darf im Sommer kein neuer Block ans Netz gehen. Der Film zeigt, wie sich Aktivist*innen in Deutschland für den Stopp der Kohleimporte einsetzen. Sie protestieren in Solidarität mit all den Menschen, die in den Abbauregionen ihr Zuhause gegen den Bergbau verteidigen.

Über das Projekt

Enstehung

Evelyn, Maria Fernanda, Andrea und Ramin hatten gemeinsam die Idee, die globalen Steinkohle-Lieferketten und den Widerstand dagegen mit einer kollaborativen, internationalen Dokumentarfilmserie sichtbar zu machen. In wenigen Monaten verknüpften sie ihre unterschiedlichen Talente und Erfahrungen: Die einen setzen sich schon seit Jahren für den Kohleausstieg ein und pflegen die Verbindung zu Menschen in Kolumbien. Die anderen sind noch neuer in der Bewegung für Klimagerechtigkeit und bringen Erfahrung in der Filmproduktion mit.

Wir knüpften an die Bänder der Solidarität in der globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit an: Die russische NGO Ecodefense und russische Filmemacher teilten bestehendes Filmmaterial mit uns. Von Ende Gelände und deCOALonize Europe erhielten wir Aufnahmen von der Datteln-Aktion im Februar 2020. Wir brachten die kolumbianische Filmemacherin Katherine mit einem Aktivisten aus La Guajira in Kontakt, die Teil des kollaborativen Projektes wurden und den Film „Kolonialismus und Widerstand“ drehten. Dank dieser transnationalen Zusammenarbeit konnten wir die Filme klimafreundlich und mit minimalem Budget produzieren – ohne Flüge rund um die Welt.

deCOALonize Europe

Das Filmprojekt entstand im Kontext des Bündnisses deCOALonize Europe. Menschen in Deutschland, die in der Bewegung für Klimagerechtigkeit und der Solidaritätsarbeit mit Gruppen in Kolumbien und Russland aktiv sind, gründeten das Bündnis 2019 im Austausch mit internationalen Gruppen. Ihr Ziel ist, Bewusstsein zu schaffen und zu verändern: Der Kohleausstieg ist nicht nur eine Frage von Klimagerechtigkeit, sondern auch davon, mit kolonialen Kontinuitäten zu brechen. Dafür organisieren sie Aktionen und veröffentlichten z.B. die Broschüre „Still Burning“. Für all das ist grundlegend, die Situation in den Abbauregionen kennenzulernen, zu sehen, wie sich die Menschen dort gegen den Bergbau organisieren und zu hören, was sie vor Ort und von uns im Globalen Norden fordern. Daraus entstand die Idee, die Perspektiven dieser Menschen mit Filmen sicht- und hörbar zu machen.

Pressemitteilung

19.05.20

Release der Webserie „Still Burning“ über Steinkohle + Transnationale Filmproduktion über globale Lieferketten + Erste Folge über Proteste gegen Datteln 4

Köln/ Berlin, 19.05.2020. Die dreiteilige Webserie „Still Burning“ informiert über die lokalen Auswirkungen der globalen Steinkohle-Lieferkette. Sie zeigt den Protest von Menschen in Russland, Kolumbien und Deutschland. Die heute Mittag veröffentlichte Folge „Klimagerechtigkeit und Solidarität“ dokumentiert die aktuellen Proteste gegen die Inbetriebnahme des Kraftwerks Datteln 4. Am morgigen Tag ist die Aktionärsversammlung des Betreibers Uniper.
Die klimaschädlichen Folgen der Verbrennung von Steinkohle stehen in Deutschland oftmals im Fokus der Diskussion. Im Hamburger Hafen kommt jedoch Steinkohle an, die rund 6000 km weiter östlich in Russland abgebaut wird. In den Filmen berichten Menschen aus den Abbauregionen über die Menschenrechtsverletzungen und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage.
„Wir sind Teil des Projektes, um aufzuzeigen, welche Formen der Kolonialisierung die Menschen in La Guajira erleben. Die Dokumentation ist ein Porträt über die Grausamkeit, unter der die indigenen und afrokolumbiansichen Gemeinden leben, und darüber, wie diese Frauen und Männer Widerstand leisten gegen das aufgezwungene Entwicklungsmodell des Bergbaus“, sagt Katherine Rodríguez García vom kolumbianischen Filmteam.
„Die Orte der Filme verbindet die klimaschädliche globale Lieferkette der Steinkohle. Dennoch hat jede Folge ihren eigenen Stil. Uns war wichtig die Perspektiven der Menschen aus den Abbauregionen in Russland und Kolumbien und die der Protestierenden in Deutschland in ihrer Unterschiedlichkeit zu zeigen“, sagt Andrea Lötscher aus dem Produktionsteam in Deutschland.
Still Burning ist ein transnationales Projekt. Die Idee entstand im Kontext des Bündnisses deCOALonize Europe. Die Produzent*innen knüpften an die Verbindungen der globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit an und begannen mit Aktivist*innen und Filmschaffenden aus Russland und Kolumbien das gemeinsame Filmprojekt. Dank dieser Zusammenarbeit konnte die Webserie klimafreundlich ohne Flüge rund um die Welt produziert werden.

Kontakt:

Sie möchten mehr über die Entstehung der Filme erfahren? Sie brauchen für einen Artikel über die weltweiten Proteste gegen Steinkohle mehr Informationen oder Kontakte? Dann schreiben Sie uns! Das Produktions-Team gibt gerne Interviews oder vermittelt Kontakte in die Abbauregionen.

https://www.stillburning.net
19.05.2020 Release der Folge „Klimagerechtigkeit und Solidarität“
29.05.2020 Release der Folge „Kapitalismus und Kritik“
05.06.2020 Release der Folge „Kolonialismus und Widerstand“

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